Wie kommt man auf den Hund? – Die Frage des Tages

Hunde sind Tiere, zu denen Menschen schon seit der Steinzeit ein ganz besonderes Verhältnis haben. Nicht von ungefähr ist häufig der Hinweis zu hören, der Hund sei der beste Freund des Menschen. Alles andere als positiv ist jedoch, wenn über jemanden gesagt wird, er lebe wie ein Hund oder sei ein armer Hund. Manchmal fällt auch die Bemerkung, jemand sei auf den Hund gekommen. Was steckt hinter dieser Redewendung?

Antwort: Im alltäglichen Sprachgebrauch werde mit der Redewendung ausgedrückt, dass es jemandem finanziell oder gesundheitlich nicht gut gehe, erklärt der Sprachwissenschaftler Professor Csaba Földes von der Universität Erfurt in einem Beitrag der Initiative „Wissenschaft im Dialog“. Nach seinen Angaben lässt sich heute nicht mehr feststellen, wo die Redewendung zuerst gebraucht wurde und welche Bedeutung sie ursprünglich hatte. An Deutungsansätzen mangele es aber nicht. So verweist Földes unter anderem auf das „Deutsche Wörterbuch“, ein umfassendes Wörterbuch zur deutschen Sprache, das auf die Initiative der Brüder Grimm zurückgeht. Sie hatten 1838 mit dem Werk begonnen. Dem Wörterbuch zufolge galt im Mittelalter jemand als auf den Hund gekommen, der aufgrund eines schweren Vergehens verurteilt worden war. Dass er nicht nur einen Strick um den Hals, sondern auch einen Hund tragen musste, sollte demnach ausdrücken, dass er es verdiente, schlecht behandelt zu werden. Ein anderer Erklärungsansatz geht nach Darstellung von Földes davon aus, dass in früheren Zeiten auf den Boden von Geldtruhen ein Hund aufgemalt wurde, der als symbolischer Wächter das Eigentum beschützen sollte. Auf den Hund gekommen ist demnach jemand, der seiner Geldtruhe so viel entnimmt, dass der Hund sichtbar wird. Wie der Wissenschaftler erklärt, wird der Boden, also der untere Teil von Truhen, zudem mundartlich auch als „hunten“ bezeichnet. Földes berichtet darüber hinaus von Ansätzen, die Redewendung auf altgermanische Sprachwurzeln zurückzuführen. Demnach sei bereits um 100 nach Christus ein Würfelspiel beliebt gewesen, bei dem ein unglücklicher Wurf als Hund bezeichnet worden sei.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Inge Basalt aus Frankfurt in Hessen.
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