Wie entstehen Nachbilder? – Die Frage des Tages

Schaut man ungefähr eine Minute lang konzentriert auf ein weißes Blatt Papier mit einem großen roten Punkt drauf und dann auf ein weißes Blatt Papier, sieht man darauf ein Nachbild. Solche optischen Täuschungen tauchen immer wieder in Büchern auf. Woran hegt es genau, dass wir einen türkisen Umriss des Punktes sehen können?

Antwort: Das Nachbild hängt mit der Funktionsweise unseres Sehapparats zusammen, erläutert die Universität Bremen. Farben entstehen in unserem Kopf durch die sogenannte additive Farbmischung. In unseren Augen haben wir drei Typen von Farbrezeptoren. Sie können jeweils nur Rot, Grün oder Blau wahrnehmen. Jede Farbe, die wir sehen, setzt sich aus unterschiedlichen Mischungsverhältnissen dieser drei zusammen. Treffen Rot, Grün und Blau zu gleichen Teilen in unsere Augen, erscheint uns die Fläche weiß. Wenn wir längere Zeit starr auf eine einfarbige Fläche blicken, ermüden die entsprechenden Rezeptoren. In ihnen befinden sich Pigmente, die die elektromagnetischen Wellen des Lichts in elektrische Aktivität umwandeln. Werden die Pigmente beansprucht, verändern sie ihre Struktur und müssen sich regenerieren. In diesem Zustand reagieren sie nicht mehr so stark. Schauen wir dann auf eine helle weiße Fläche, von der normal erweise Rot, Grün und Blau zu gleichen Teilen in unsere Augen reflektiert würden, können wir beispielsweise den roten Anteil eine Zeit lang kaum wahrnehmen. Deswegen erscheint auf den Regionen der Netzhaut, die vorher das einfarbige Bild fixiert haben, ein Umriss, in dem sich nur die beiden anderen Farben zu gleichen Teilen mischen. Fällt Rot aus, sehen wir etwa eine Mischung aus Grün und Blau: Türkis Diese Gewöhnungsprozesse haben auch Vorteile für uns. Interessant sind ja vor allem neue Reize – auf die müssen wir reagieren. Ähnliches geschieht auch mit unseren anderen Sinnen, etwa wenn wir uns an einen Geruch gewöhnen.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Inge Lafond aus Bernkastel-Kues in Rheinland-Pfalz.
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