Wo lebt der Kabeljau? – Die Frage des Tages

Wo lebt der Kabeljau?

Zu den besonders beliebten Speisefischen gehört der Kabeljau (Gadus morhua), der etwa 40 Kilogramm schwer und eineinhalb Meter lang werden kann. Für „fish and chips“, eines der Lieblingsgerichte der Briten, wird traditionell besonders gern Kabeljau verwendet. Nicht zuletzt aufgrund der intensiven Fischerei sind die Bestände in den vergangenen Jahrzehnten vielerorts stark geschrumpft. Wo ist der Kabeljau zu Hause?

Antwort: Der Kabeljau kommt unter anderem in der Ostsee vor. Dort wird er allerdings als Dorsch bezeichnet. Die Art ist auf beiden Seiten des Nordatlantiks zu finden und in der Nordsee ebenso zu Hause wie in den Küstengewässern vor der Südspitze Grönlands und rund um Island. Wie das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut erklärte, bevorzugen Jungfische flache Meeresgebiete mit Seegraswiesen oder Felsverstecken. Ältere Fische halten sich tagsüber meist in Schwärmen in einer Tiefe von 150 bis 200 Metern auf. Nachts machen die Tiere allein Jagd auf Wirbellose, kleinere Fische und unter Umständen auch auf Jungfische der eigenen Art. Infolge der intensiven Fischerei begann der Kabeljaubestand in der Nordsee in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dramatisch zu schrumpfen. Gestiegene Wassertemperaturen und der veränderte Säuregrad des Meerwassers wirken sich nach Darstellung des Alfred-Wegener-Instituts auf die Verbreitung der Art aus. Der Kabeljau kommt mit Wassertemperaturen bis etwa 15 Grad Celsius zurecht und bevorzugt während der Laichsaison Temperaturen zwischen drei und sieben Grad. Im Zuge des Klimawandels ist er so weit Richtung Norden gewandert, so dass er in den Gewässern um Spitzbergen inzwischen in großen Mengen vorkommt. Dort dringt er in das Revier des Polardorsches (Boreogadus saida) ein. Biologen befürchten, dass der Kabeljau dem Polardorsch Konkurrenz machen wird. Ein solcher Konkurrenzkampf hat wahrscheinlich weitreichende Folgen für das arktische Ökosystem, denn der Polardorsch ist ein wichtiger Bestandteil des arktischen Nahrungsnetzes und Futter für andere Fischarten sowie Vögel und Meeressäuger wie Wale oder Robben.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Jens Stifter aus Obersauersee in Luxemburg.
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