Auf große Sommerhitze folgen oft heftige Gewitter mit Blitz und Donner. Bei jedem Blitz zwischen Himmel und Erde entstehen Spannungen von mehreren zehn Millionen Volt. Ließe sich der elektrische Strom aus Gewittern nicht auch nutzen, um Energie zu gewinnen und sie in das Stromnetz einzuspeisen?
Antwort: Verglichen mit dem Nutzen sind die Hürden, die man dafür überwinden müsste, überwältigend, teilt die Initiative Wissenschaft im Dialog mit. Das beginnt schon mit der Suche nach dem richtigen Standort für ein „Blitz-Kraftwerk“. Wo Gewitter auftreten, ist wenig vorhersehbar. Das hängt mit vielen verschiedenen Wetterfaktoren zusammen. Da Gewitter in der Regel weiterziehen, werden an ein und demselben Ort auch nur sehr wenige Blitze einschlagen. Hinzu kommt, dass die meisten Blitze gar nicht in den Boden einschlagen: 90 Prozent verlaufen von Wolke zu Wolke. Man könnte höchstens einen Mast bauen, der so hoch ist, dass er bis in die Wolken reicht.
Auch technische Probleme spielen eine Rolle. Kondensatoren, die den hohen Spannungen von Blitzen standhalten könnten, wären sehr schwierig herzustellen. Darüber hinaus tritt bei einem Blitz zwar eine sehr hohe Stromstärke auf, aber nur für kurze Zeit. Trotz der gewaltigen Spannungen, die bei einem Blitz entstehen, ist die Ladung nicht übermäßig groß. Um in einer Stunde genauso viel Energie zu erzeugen wie beispielsweise ein großes Windkraftwerk, müssten in dieser Zeit um die 1.000 Blitze eingefangen werden – also alle dreieinhalb Sekunden einer.
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