Käselagerung im Haushalt – ein Ratgeber

Käselagerung im Haushalt – ein Problem für Sie?

1. Verpackungen sind für den Transport gedacht
Im Einzelhandelsgeschäft wird Käse am Stück in einer Transportverpackung mitgegeben. Diese Verpackung ist nur selten für eine längere Lagerung in den Kühlschränken der Privathaushalte geeignet. Die Kälte des Kühlschranks entzieht dem Schnitt- und Hartkäse die Feuchtigkeit.

Papierverpackungen können Käse nicht vor dem Austrocknen schützen!

Fest verschlossene (Kunststoff-) Gefäße oder luftabschließende Folien schützen Käse zwar vor dem Austrocknen, lassen ihn aber aufgrund des Sauerstoffmangels und der hohen Luftfeuchtigkeit unter dem Kunststoff schwitzen und dann schimmeln.

2. Ideale Lagerbedingungen für Käse
Guter Käse ist ein lebendiges Lebensmittel, er braucht Sauerstoff, um atmen zu können.

Unterschiedliche Käsesorten bedürfen einer unterschiedlichen Lagertemperatur.

Für Frisch- und Weichkäse ist die normale Temperatur von 4-6 °C im Kühlschrank genau richtig.

Zum Schutz vor dem Austrocknen soll Käse gut verpackt werden: unter Glas oder in anderen fest zu verschließenden Gefäßen oder in Folien, wie beim Weichkäse üblich.

Weil Schnitt- und Hartkäse sich bei 12 °C am wohlsten fühlen, wurde er früher in der Speisekammer oder im Keller gelagert. Bei niedrigen Temperaturen um 4-6 °C trocknet dieser Käse schnell aus, wenn er nicht ständig leicht feucht gehalten wird (z. B. mit einem Tuch). Zu viel Feuchtigkeit und fehlende frische Luft lassen diesen Käse schnell schimmeln.

Die Lösung: ein Käsetopf aus Steingut!

Ein Käsetopf aus Steingut garantiert ideale Lagerbedingungen. Achten Sie beim Kauf auf folgendes:

  • ein guter Käsetopf sollte Griffmulden haben, sie sorgen auch für frische Luft
  • bei einem guten Käsetopf sollte der Deckel innen nicht glasiert sein, sonst kann er nicht gewässert werden. Der Käse kann sich dann die fehlende Feuchtigkeit aus dem Deckel holen oder zu viel Feuchtigkeit wiederum an ihn abgeben
  • die Außenglasur des Deckels wiederum verhindert, dass die gespeicherte Feuchtigkeit entweichen kann, es bleibt kühl, feucht und dunkel für den Käse
  • achten Sie darauf, dass der Käsetopf möglichst höchstens 24 x 24 cm und 11 cm hoch ist, so passt er in jeden Kühlschrank
  • in einem solchen „Miniatur-Reifelager“ kann der Käse sein typisches Aroma behalten
  • achten Sie beim Kauf darauf, dass der Teller des Käsetopfes Rillen hat, diese bewirken, dass der Käse von unten belüftet wird
  • der Käse kann auf dem Teller ohne Umpacken serviert werden.

Der Käsetopf – das ideale Miniatur-Käselager für den Haushalt!

1. Für welchen Käse ist der Käsetopf geeignet?
Für alle festeren Käse, wie Schnittkäse (z. B. Gouda, Edamer) und Hartkäse (z. B. Bergkäse, Emmentaler). Weichkäse (wie Brie) sollte möglichst verpackt im Kühlschrank liegen. Allerdings schadet dem Schnittkäse eine kurzfristige Lagerung mit Weißschimmel-Käse nicht.

Im Käsetopf liegt die Käse kühl, feucht und dunkel: ein ideales, natürliches Miniatur-Käselager für den Haushalt.

2. Muss der Käsetopf im Kühlschrank stehen?
Ja, bei 4-8 °C. Haben Sie ausnahmsweise noch eine Speisekammer, sollte die Temperatur nicht höher als 12-14 °C sein. Je tiefer die Lagertemperatur, desto mehr muss der Deckel gewässert werden.

3. Ist der Käsetopf nicht zu groß für den Kühlschrank?
Wenn Sie beim Kauf auf die bereits genannte max. Größe achten, werden Sie keine Probleme haben, den Käsetopf im haushaltsüblichen Kühlschrank unterzubringen. Ein Käsetopf ist meist nicht größer als ein Mittelteller (22 x 24 cm) und hat i. d. R. die Höhe eines Marmeladenglases (11 cm). Er wirkt zwar etwas größer, passt aber in jeden handelsüblichen Kühlschrank.

4. Warum trocknet der Käse im Käsetopf nicht so schnell aus und warum trocknet in Scheiben geschnittener Käse besonders schnell aus?
Der Deckel des Käsetopfes soll an der Innenseite nicht glasiert sein. Während der Mahlzeit, mindestens aber 2-3 mal wöchentlich, wird kaltes Wasser in den umgedrehten Deckel gefüllt. Das natürliche Steingut saugt – wie beim Römertopf – Wasser auf. Der poröse Deckel bewirkt, dass sowohl Feuchtigkeit an den Käse abgegeben wird, als auch, dass Feuchtigkeit aus der Luft oder aus dem Käse aufgenommen wird. Die Glasur an der Außenseite verhindert, dass die so gespeicherte Feuchtigkeit verloren geht.

Kälte entzieht Feuchtigkeit. Je kälter es ist, desto mehr Feuchtigkeit wird entzogen. Die Kälte macht es sich einfach und entzieht erst dort die Feuchtigkeit, wo es am einfachsten ist. Sie können es mal ausprobieren, indem Sie einen feuchten Lappen in den Kühlschrank legen und beobachten, wie schnell der Lappen trocknet.

Je dünner der Käse, desto schneller trocknet er aus. Käsescheiben werden schnell zu einem Gebilde, das an ein Wellblechdach erinnert, der Käse verliert an Aroma und Geschmack. Käsekenner kaufen deshalb Käse im Stück, um den natürlichen Schutz der Rinde zu nutzen.

5. Warum schimmeln verpackte Käse so schnell?
Wir verbieten Kindern zu Recht, sich eine Plastiktüte über den Kopf zu stülpen. Im Zeitalter des Kunststoffes wird Käse zunehmend in Kunststoff verpackt. Der Käse kann nicht atmen, die Feuchtigkeit des Käses produziert ein feuchtes Milieu, das das Schimmelwachstum fördert. Der Käse erhält keinen frischen Sauerstoff.

6. Wozu sind die Mulden am Deckelrand?
Ein guter Käsetopf sollte Mulden am Deckelrand haben. Diese Ausbuchtungen am Deckelrand dienen dazu, den Deckel bequem hochheben zu können. Gleichzeitig ermöglichen sie eine permanente Sauerstoffzufuhr, so dass der Käse wochenlang im Kühlschrank liegen kann, ohne zu schimmeln – wenn er nicht auf andere Weise infiziert wurde. Käse würde bei einer solchen luftigen Lagerung rasch austrocknen. Der anzufeuchtende Deckel reduziert die Austrocknung vom Käse.

7. Warum gibt es nur weiße und selten blaue Käsetöpfe?
Käsetöpfe aus Steingut waren im Zeitalter des Kunststoffes längst aus den Haushaltsgeschäften verschwunden. Die zunehmende Problematik mit verschimmeltem Käse und der zunehmende Anspruch vieler Verbraucher/innen, natürliche Materialien wie Steingut zu nutzen, ließen den altbewährten Käsetopf wieder neu auf dem Markt erscheinen. So wurden zunächst nur weiße Käsetöpfe produziert. Vereinzelte Hersteller produzieren ihn neuerdings auch blaue Käsetöpfe.

8. Warum sind Käsetöpfe so teuer?
Die Käsetöpfe bestehen aus aufwändig zu erschließenden Naturmaterialien und werden handwerklich produziert. Hier gilt die alte Weisheit, dass Qualität seinen Preis hat. Bedenken Sie auch, wenn Sie regelmäßig verschimmelten Käse wegwerfen, wird sich die Ausgabe für einen Käsetopf schnell bezahlt machen.

9. Wie wird ein Käsetopf gereinigt?
Den Unterteller einfach mit Spülmittel reinigen. Der Deckel muss innen porös bleiben und darf nicht mit Spülmitteln gereinigt werden. Sollte die Deckelinnenseite verschmutzt sein, z. B. durch Fett etc., bürsten Sie die Innenseite mit Wasser und bzw. oder Essig aus. Sie können den Deckel auch in den kalten Backofen stellen, hochheizen, für 15 Minuten bei 250 °C halten und dann im Ofen auskühlen lassen.

10. Worin liegt der Unterschied bei den verschiedensten Käsetöpfen?
Ein guter Käsetopf erhält durch die natürlichen Lagerbedingungen das Aroma vom Käse.

Wenn Sie beim Kauf auf die v. g. Ratschläge und Hinweise achten, werden Sie feststellen, dass

  • ein glasierter Teller aus dem Kühlschrank direkt auf den Tisch gestellt werden kann, also kein Umpacken nötig ist und
  • die Rillen im Teller den Käse vor Schwitzwasser am Boden schützen.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Harry Wunscht aus Lengerich in Nordrhein-Westfalen.
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