Blasen­entzündung: Vorbeugung durch Cranberry?

Viele Frauen und Männer plagen sich mit Blasen­entzündung und setzen zur Vorbeugung auf Saft, Tabletten oder Kapseln mit Cranberry. Die Schutz­wirkung der nord­amerikanischen Beere ist trotz zahlreicher Studien noch nicht ausreichend bewiesen. Zudem ist unklar, wie hoch wirkungs­volle Cranberry-Präparate dosiert sein müssten. Dennoch können sie bei häufiger Blasen­entzündung einen Versuch wert sein. Lesen Sie hier, welche Maßnahmen darüber hinaus helfen, sich die Krankheit vom Leib zu halten.

Blasen­entzündungen kehren häufig wieder

Es zieht Betroffene ständig zur Toilette – und dort tröpfelt es dann nur und brennt höllisch. Vor allem Frauen kennen diese unangenehmen Symptome der Blasen­entzündung. Sie erkranken viel häufiger als Männer. Der Grund: Die weibliche Harn­röhre ist deutlich kürzer, Krank­heits­erreger können viel leichter zur Blase vordringen. Manchen Frauen passiert das sogar mehr als dreimal pro Jahr. Dann sprechen Experten von einem rezidi­vierenden Harnwegsinfekt.

Cranberry als pflanzliches Mittel zum Vorbeugen

Um wieder­kehrenden Blasen­entzündungen vorzubeugen, verordnen Ärzte oft nied­rig dosierte Antibiotika über mehrere Monate. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass die Medikamente ihre Wirk­samkeit verlieren, wenn die Erreger dagegen unempfindlich – fach­sprach­lich resistent – werden. Als Alternative setzen viele Betroffene auf pflanzliche Prophylaxe durch Cranberry. Dabei handelt es sich um eine amerikanische Verwandte der Preisel­beere. Die Früchte werden zum größten Teil in den USA angebaut und zunehmend auch in Deutsch­land vermarktet. In Apotheken, Supermärkten, Reformhäusern, Bioläden, Drogerien und Online-Shops gibt es diverse Produkte aus den dicken roten Beeren – etwa Tabletten, Kapseln, Saft und Sirup. Ihre vorbeugende Wirkung soll daher rühren, dass Inhalts­stoffe der Cranberry angeblich das Anheften von Bakterien an die Wände der Harnwege und Blase verhindern.

Studien­lage zu Cranberry noch nicht über­zeugend

Die mögliche Schutz­wirkung der Cranberry wurde schon in vielen klinischen Studien untersucht. Einige dieser Untersuchungen ergeben Hinweise, dass Cranberry die Zahl der Infekte senken könnte. Wirk­lich beweisen lässt sich der Effekt bisher allerdings nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung, die Forscher der interna­tionalen unabhängigen Cochrane Collaboration 2012 veröffent­lichten. In die Analyse flossen 24 Studien ein. Die Teilnehmer hatten nach dem Zufalls­prinzip über eine gewisse Zeit entweder Produkte mit Cranberry, oft als Saft, erhalten oder eine Vergleichs­behand­lung, meist mit einem Scheinmedikament (Placebo). Unabhängig von der Art der Behand­lung gab es in beiden Gruppen ähnlich viele Harnwegs­infekte.

Viele Probanden brachen ab

Auffällig: Viele Studien­teilnehmer machten nicht bis zum Ende mit, gerade wenn sie Cranberry-Saft bekamen. Das könnte an dessen bitterem, auf Dauer vielleicht unangenehmen Geschmack liegen. Zudem bemängeln die Cochrane-Forscher, dass die meisten analysierten Unter­suchungen nicht berichten, wie viel Cranberry-Inhalts­stoffe die verwendeten Säfte, Kapseln und Tabletten enthielten. Möglicher­weise war es schlicht zu wenig, um vor Harnwegsinfekten zu schützen. Insgesamt weiß die Fach­welt übrigens noch nicht, wie hoch wirkungs­volle Cranberry-Präparate dosiert sein müssten.

Cranberry kann dennoch einen Versuch wert sein

Besonders über­zeugend ist die Studien­lage für Cranberries also noch nicht. Dennoch können sie statt einer Langzeitgabe von Antibiotika durch­aus einen Versuch wert sein. Schließ­lich dürften Bakterien nicht resistent gegen die Beeren werden. Noch ein Plus­punkt: Cranberry-Produkte verursachen laut der aktuellen Studien­auswertung keine Neben­wirkungen.

Tipp: Wenn Sie mehr Informationen zur Blasen­entzündung und ihrer Behand­lung brauchen – in der Medikamenten­daten­bank im Internet finden Sie geeignete rezeptpflichtige Medikamente und rezeptfreie Medikamente.

Ein Beitrag + Verbrauchertipp unserer/s Leserin/s Tarkan Erdogan aus Papenburg in Niedersachsen.

Ende des Beitrags 1-2013-354-0137-5 ▪ ohne Gewähr ▪ Info-24-Service bzw. Domaininhaber übernimmt weder eine Haftung noch Garantie für die Richtigkeit veröffentlichter Beiträge ▪ Wir weisen darauf hin, dass wir für Schäden und Folgen, die aus der Anwendung der auf der Webseite www.info24service.com veröffentlichten Beiträge entstehen, keine Haftung übernehmen. ▪ Für die Richtigkeit und Inhalte der Beiträge sind allein die Inserenten verantwortlich. ▪ Evtl. veröffentlichte Bilder können auch nur Beispielbilder sein. Auf den Bildern dieses Beitrags dargestellte Personen stehen in keiner Beziehung zu dem Titel und Inhalt dieser Publikation. Alle etwaig genannten Markennamen, Warenzeichen und Bilder sind Eigentum ihrer rechtmäßigen Eigentümer und dienen nur der Beschreibung bzw. der Identifikation der hier möglicherweise betroffenen Geräte bzw. Gerätetypen ▪ Sollten der Inhalt oder die Aufmachung dieses Angebots oder Gesuchs gegen die Rechte Dritter oder gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen, was weder von uns noch dem Inserenten gewollt ist, dann schicken Sie uns bitte eine E-Mail ohne Kostennote. Wir garantieren Ihnen, dass wir zu Recht beanstandete Passagen umgehend entfernen werden, ohne dass von Ihrer Seite die Einschaltung eines Rechtsanwalts erforderlich ist. Sollten Sie trotz dieses Hinweises ohne vorherige Kontaktaufnahme eine Abmahnung eröffnen, werden wir sie vollumfänglich zurückweisen und gegebenenfalls Gegenklage wegen Verletzung vorgenannter Bestimmungen einreichen

Sämtliche Bezeichnungen auf dieser Webseite richten sich an alle Geschlechter.

Beitrag teilen

Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter:

Erhalten Sie einmal in der Woche eine E-Mail mit unseren neuesten Beiträgen.
Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*