Salz – Schmecken teure Sorten besser? Machen Salze gesundheitlich überhaupt einen Unterschied?
Für Salz kann man fast jeden Preis bezahlen. Beim Discounter kostet es meist nur ein paar Cent. Andere Sorten in aufwendigen Verpackungen, wie etwa Himalajasalz, werden mitunter zum hundertfachen Preis verkauft. Doch lohnt sich diese Investition überhaupt?
Teurer ist nicht immer gleich besser
Zu viel Salz ist ungesund. Doch ganz ohne geht es auch wieder nicht. Knapp vier Gramm am Tag sollten es sein, damit unsere Zellen normal arbeiten können. Sechs Gramm pro Tag nennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Obergrenze. Mehr als 70 Prozent der Deutschen überschreiten diesen Wert. Denn Fertiggerichte sowie Wurst, Käse und Brot beinhalten reichlich von dem Mineral. Generell also lieber sparsam salzen. Aber mit welcher Sorte?
Gourmet-Salze sind ernährungsphysiologisch nicht wertvoller als Speisesalz, erklärt die DGE. Auch sie bestehen zu 93 bis 99 Prozent aus Natriumchlorid, so der chemisch exakte Name für Kochsalz. Die geringen Anteile an anderen Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium oder Kalzium leisten keinen nennenswerten Beitrag zu gesunder Ernährung.
Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch, mit Jod und Fluorid angereichertes Speisesalz zu verwenden. Jod ist wichtig für die Schilddrüsenfunktion. Die Versorgung in Deutschland liegt heute wieder im unteren Bereich, so die DGE. Fluorid schützt die Zähne vor Karies. Einzig wer Fluoridtabletten einnimmt oder bei wem stark fluoridhaltiges Trinkwasser aus dem Hahn sprudelt, der sollte fluoridierte Sorten meiden.
1. Fakt: Fleur de Sel
Wenn Meerwasser durch Sonne und Wind verdunstet, lagert sich Salz als feine Kristallschicht auf der Oberfläche ab. Dieses sogenannte Fleur de Sel wird von Hand abgeschöpft. So erklärt sich auch sein Preis von bis zu 5,50 Euro je 100 Gramm, also zu teuer für schnödes Nudelwasser. Bei Hobbyköchen ist es trotzdem beliebt: Fleur de Sel ist grober, feuchter und geschmacklich deutlich milder als herkömmliches Kochsalz. Deshalb streut man es gerne über fertige Gerichte, so ein Professor für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim.
2. Fakt: Rauchsalz
In Deutschland noch eher unbekannt, von nordamerikanischen Barbecues nicht mehr wegzudenken: Die Kristalle des Rauchsalzes werden meist über Buchenholz geräuchert und bekommen so einen typischen Schinkengeschmack. Wer sich vegetarisch ernährt und ab und zu Fleischgeschmack vermisst, kann sich damit ein wenig Aroma zurückholen.
3. Fakt: Schwarzes Lavasalz
Seine auffällige Farbe verdankt das Meersalz der Lavaasche. Es wird vor allem auf Island und Hawaii gewonnen. Das macht optisch einen tollen Eindruck, gibt eventuell auch eine geschmackliche Beinote – besser ist es aber nicht, sagt die Ernährungsmedizin.
4. Fakt: Wüstensalz
In der gleichnamigen Wüste gewonnen, wird das Steinsalz auch Kalaharisalz genannt. Beworben wird vor allem das besonders hohe Alter der Salzlagerstätte von 300 Millionen Jahren. Für Geschmack und gesundheitlichen Nutzen spielt das aber keine Rolle.
5. Fakt: Himalajasalz
Seine rosa Farbe kommt von Verunreinigungen durch Eisenhydroxid – besser bekannt als Rost. Oft stammt das Salz aus 200 Kilometer vom Himalaja entfernten Stätten in Pakistan. Anbieter dürfen dann nicht mit „Salz aus der Region des Himalaja“ werben. Meist wird es laut Verbraucherzentrale mit dem Zusatz „aus Pakistan“ oder als „Pinkes Kristallsalz“ verkauft. Ayurvedische Eigenschaften oder Heilkräfte sind nicht belegt.
6. Fakt: Persisches Blausalz
Das Salz schimmert aufgrund einer Verschiebung im Kristallgitter leicht bläulich. Laut Stiftung Warentest setzen jedoch einige Anbieter Farbstoffe zu, die in Lebensmitteln nichts zu suchen haben.
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