Seit wann werden Wale gejagt?
Der Walfang ist seit Jahrzehnten ein äußerst umstrittenes Thema. Die intensive Jagd auf die Säugetiere hat dazu geführt, dass zahlreiche Bestände stark zurückgegangen sind. Manche Arten gelten als vom Aussterben bedroht. Wann haben Menschen angefangen, Wale zu jagen?
Antwort: Mehrere Tausend Jahre alte Felszeichnungen, wie sie unter anderem in Südnorwegen gefunden wurden, belegen, dass Wale schon den Menschen der Steinzeit bekannt waren. Vermutlich wurden die Tiere auch schon vor Jahrtausenden gejagt, wie Knochenfunde zeigen. Forscher gehen davon aus, dass zum Beispiel die Inuit schon früh Wale gejagt haben. Der Walfang in großem Stil begann in Europa allerdings erst im 12. Jahrhundert. Eine Vorreiterrolle übernahmen dabei die Basken. Sie machten in der Biskaya unter anderem Jagd auf Glattwale wie den Nordkaper, deren Bestände im Osten des Atlantiks daraufhin stark zurückgingen. Seit dem 17. Jahrhundert nahm die Jagd auf Wale solche Ausmaße an, dass Fachleute dafür den Begriff Ausrottungsjagd verwenden.
Die Kapitäne der Walfangschiffe brachten es häufig zu großem Reichtum. Davon zeugen nicht zuletzt prächtige Kapitänshäuser auf friesischen Inseln. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war der Tran der Wale, ein aus dem Fettgewebe gewonnenes Öl, das zum Beispiel als Lampenöl verwendet wurde. Außerdem wurden daraus Seife, Speisefette oder auch Pflegemittel für Schuhe hergestellt. Pottwale wurden nicht zuletzt wegen des sogenannten Walrats gejagt, einer öl- beziehungsweise wachsartigen Masse in einem speziellen Organ im Kopf der Tiere. Mithilfe des Walrats lassen sich besonders hell brennende Kerzen und Schmierstoffe herstellen. Hatten Menschen die Wale anfangs noch mit Speeren von Ruderbooten aus gejagt, wurden im Laufe der Jahrhunderte immer ausgefeiltere Techniken entwickelt. Schnellere motorisierte Schiffe und Entwicklungen wie die Harpunenkanone führten dazu, dass immer mehr Wale getötet wurden und die Bestände immer stärker zurückgingen.
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