Schädlinge im Haushalt – ein Ratgeber

Reis, Nudeln, Mehl und Müsli findet man in fast jedem Haushalt. Meist werden viele Lebensmittel in Vorratskammern gelagert. Aber was tun, wenn sich dort Schädlinge über die Lebensmittel her machen?

Im Sommer vermehren sich die Insekten meist besonders gut. Sie gelangen durch offene Fenster in Speisekammern und Küchen oder oftmals schon in den Herstellungsanlagen direkt in die Verpackungen.

Die Schädlinge verunreinigen Mehl und Müsli zum Beispiel mit Gespinsten, Larvenresten und Kotpartikeln. Diese Hinterlassenschaften sind ekelig und können auch Inhaltsstoffe, Keim- und Backfähigkeit sowie Geruch und Geschmack der befallenen Lebensmittel beeinträchtigen. Schlimmstenfalls schaden sie unserer Gesundheit und rufen nach dem Verzehr beispielsweise allergische Reaktionen oder Darmbeschwerden hervor.

Zur Vorbeugung sollte man die Arbeitsflächen regelmäßig gründlich reinigen, Krümel und Speisereste stets entfernen und trockene Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln, Haferflocken oder Müsli nach dem Kauf in separate fest verschließbare Behälter umfüllen. Am besten sind Drahtbügelgläser mit Gummidichtung. Sie dichten besser ab als Kunststoffbehälter oder Schraubgläser.

Ameisen, Brotkäfer, Mehl- und Dörrobstmotten, Milben und Schmeißfliegen sind die Schädlinge, die sich bei uns wohlfühlen. Was hilft bei deren Abwehr?

Ameisen
Die äußerst umtriebigen Insekten werden vor allem durch zuckerhaltige Speisen angelockt, wie zum Beispiel durch offen herumstehende Marmelade oder Kuchenstücke. Durch kleine Ritzen im Mauerwerk gelangen zunächst einzelne Späherameisen von ihren draußen liegenden Nestern nach innen und prüfen die Nahrungsquelle. Ist diese als lohnendes Ziel erkannt, markieren sie den Weg dorthin mit ihren Duftstoffen als eine gerade Straße, auf der die Ameisen dann unterwegs sind.

Wie wird man die Ameisen wieder los? Zuallererst die Nahrungsquelle dauerhaft entfernen. Dann undichte Stellen in den Wänden beseitigen. Außerdem die Ameisenstraße unterbrechen, indem man zum Beispiel mit Essig oder Spülmittel darüberwischt. Auch Kreidestriche überqueren die Ameisen nicht gerne. Arten wie die Pharaoameise, die ihre Nester in Gebäuden bauen, müssen professionell bekämpft werden.

Brotkäfer
Diese winzigen Insekten fallen fast immer erst auf, wenn sie in der Luft schwirren. In den Vorräten hingegen leben die weißen Larven des Käfers. Sie finden in Brot, Mehl, Tee, Hülsenfrüchten und Tiernahrung ihre Brutplätze. Dort hinterlassen sie Gespinste und Kokons.

Wie wird man die Brotkäfer wieder los? Sämtliche geöffneten Packungen im Umfeld des befallenen Lebensmittels müssen unbedingt gut kontrolliert werden. Alle verunreinigten Packungen zunächst einfrieren oder im Backofen auf 80 Grad erhitzen und anschließend in den Abfall entsorgen. Nur auf diese Weise werden diese Schädlinge auch tatsächlich beseitigt. Und auf keinen Fall diese Vorräte weiterverwenden.

Mehl- und Dörrobstmotten
Diese speziellen Motten fressen sich fast überall durch – auch durch scheinbar intakte Packungen. Nach dem Öffnen sind darin Spinnfäden zu sehen. Bei Verdacht auf einen Befall sollte man Pheromonfallen aufstellen. Sie locken Männchen mit dem Duft der Weibchen an. Fliegengitter an Türen und Fenstern können Motten davon abhalten, die Küche und Speisekammer zu erobern.

Wie wird man die Mehl- und Dörrobstmotten wieder los? Alle Ritzen in Schränken und Schubladen müssen gründlich ausgesaugt werden. Danach dann feucht nachwischen und gut trocknen lassen. Befallene Vorräte einfrieren oder erhitzen und erst dann in den Abfall entsorgen und nicht weiterverwenden. Nur so werden diese Vorratsschädlinge abgetötet.

Milben
Mehl- und Backobstmilben lieben Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. Befallene Lebensmittel entwickeln einen unangenehm süßlichen Geruch und schmecken bitter. Kommen die Schädlinge massenhaft vor, hinterlassen sie eine Art Staubschicht auf den Produkten. Die Mehlmilbe findet sich häufig in Mehl und anderen trockenen Nahrungsmitteln. Die Backobstmilbe bevorzugt Marmelade und Trockenobst.

Wie wird man die Milben wieder los? Die Lebensmittel sollten vernichtet werden. Am besten geht man wie folgt vor: Das Produkt bei 80 Grad im Backofen erhitzen oder einfrieren. Dann vernichten. Dann die Vorratsschränke unbedingt gründlich reinigen und trocknen lassen.

Schmeißfliegen
Sie verbreiten Bakterien und Krankheitserreger wie etwa Salmonellen. Ihre Eier legen sie vorzugsweise in eiweißhaltigen Lebensmitteln wie Käse, Wurst und Fleisch ab, deren Geruch sie anzieht. In Innenräumen macht sich das Insekt durch Brummgeräusche bemerkbar.

Wie wird man die Schmeißfliegen wieder los? Fliegengitter helfen, die Insekten draußen zu halten. Drinnen sind an der Decke befestigte Leimstreifen – oder auch eine Fliegenklatsche hilfreich. Mit Fliegenmaden befallene Lebensmittel unbedingt entsorgen. Vorbeugend zusätzlich regelmäßig die Abfallbehälter leeren und säubern, um eine Geruchsbildung zu verhindern.

 

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Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Sigmar Rappe aus Limbach-Oberfrohna in Sachsen (SN).
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