Richtiger „Tipp“ im Urlaub – ein Urlaubsratgeber

Der Bonus für guten Service – welche Trinkgelder in Europa und Übersee. Trinkgeld für das Servicepersonal – nicht überall auf der Welt ist diese finanzielle Wertschätzung üblich.

Das Trinkgeld im Ausland – die einen erwarten es, andere leben davon und für manche ist es total verpönt, es überhaupt anzunehmen. Zum Start in die Ferien nachfolgend einige Ratschläge und Tipps, in welchen Ländern wie viel „Tipp“ angemessen bzw. üblich ist.

„Andere Länder, andere Sitten“ – dieser Spruch trifft auch auf den Obolus, den man als Wertschätzung für den guten Service an den Kellner im Restaurant oder Cafe gibt. Doch Vorsicht, nicht überall auf der Welt macht man sich mit einem Trinkgeld auch Freunde. In manchen Urlaubsländern Asiens, wie etwa in China oder Japan, kommt so eine finanzielle Zuwendung fast einer Beleidigung gleich.

Anders läuft es dagegen in den USA und Kanada ab, da wird das Trinkgeld erwartet, schließlich leben die meisten Kellner in den Cafés und Restaurants oft ausschließlich vom „Tipping“. Wer sich nicht knauserig zeigen möchte, schlägt bis zu 20 Prozent auf die Rechnung drauf.

Auch innerhalb Europas gibt es Unterschiede. In Urlaubsländern wie Frankreich, Spanien und Portugal (Tipp bis zu zehn Prozent der Rechnung} wird das Trinkgeld auf dem Tisch hinterlassen. In den meisten Restaurants Italiens wird das sogenannte „Coperto“ als eine Art Grundgebühr für das Gedeck automatisch in Rechnung gestellt. Wer will, kann in Restaurants und Cafés unauffällig ein paar Münzen auf dem Tisch liegen lassen. Auf der anderen Seite der Adria, in Kroatien, wird guter Service im Restaurant mit zehn Prozent des Rechnungsbetrags belohnt. Weiter geht es nach Griechenland. Im Kafeneion, dem landestypischen Kaffeehaus wird kein Trinkgeld vom Gast erwartet. Anders sieht es in den Tavernen von Hellas aus. Dort kein Trinkgeld (fünf bis zehn Prozent) dem Ober zu geben, wäre daher sehr unhöflich. In der Türkei sind in den Restaurants zehn Prozent des Rechnungsbetrags als Bakschisch üblich. Den Obolus lässt der Gast einfach auf dem Tisch zurück.

In Großbritannien und Irland sollte man sich die Rechnung ganz genau ansehen. Manchmal ist das Trinkgeld, die „service charge“ bereits im Rechnungsbetrag enthalten, sonst sind 15 Prozent üblich. Die Barkeeper freuen sich auch immer wieder sehr über einen Drink.

In Skandinavien ist das Trinkgeldgeben eher untypisch. Außer Schweden, da gilt eine Ausnahme. In Dänemark gibt es nur bei außergewöhnlich gutem Service Trinkgeld.  Ansonsten kann man in Skandinavien mit gutem Gewissen auf Trinkgeld verzichten. Die Gehälter der Angestellten sind recht hoch und die Preise für Speisen und Getränke ebenfalls.

In Österreich rundet man die Rechnungen auf und hinterlässt ein bisschen Bargeld, dem „Schmattes“ oder „Schmatt“. Achtung, in der Schweiz aufpassen. Die Schweizer haben die „Service Tax“, also das Trinkgeld, bereits im Endbetrag der Rechnung eingerechnet.

In Nordafrika heißt das Trinkgeld Bakschisch, übersetzt „Gabe“ oder „Geschenk“, und ist dort sehr gerne gesehen. Wie viel man gibt, ist nicht genau zu sagen, 10 Prozent sind aber durchaus angemessen. Wer das Trinkgeld mit der Kreditkarte mit zahlt, zahlt es nicht an den Kellner, sondern den Restaurantbesitzer. Und immer nur mit der rechten Hand bezahlen. Bezahlen mit der linken Hand wird generell als unhöflich angesehen, da man in diesen Ländern die Linke Hand in der Regel für andere (intime) Zwecke verwendet.

In Südostasien ist Trinkgeld kein Muss, aber jeder freut sich dort über Trinkgeld, zumal die Preise gegenüber dem, was wir gewohnt sind, recht gering ausfallen. In Indien wird das Trinkgeld, die „Service Tax“ direkt mit auf die Rechnung geschrieben.

In Australien und Neuseeland war Trinkgeld bislang eher etwas untypisch, aber im Laufe der Zeit hat sich das auch dort geändert und gerade in den Restaurants der gehobenen Klasse geht man häufig davon aus, dass hohe Rechnungen auch mit einem kleinen Obulus geschmückt werden, dem „extra Penny“.

In Lateinamerika läuft es mit dem Trinkgeld wie bei uns. Bei Zufriedenheit werden die Rechnungsbeträge mit einem kleinen „Tipp“ aufgerundet.

Weitere Infos zur Höhe des Trinkgelds im Urlaubsland finden Reisende in den entsprechenden Reiseführern. Bei Pauschalreisenden kann aber auch die Reiseleitung vor Ort weiterhelfen. Aber Vorsicht, es wird auch immer wieder davon berichtet, dass Reisende den Eindruck bekamen, dass die Reiseleitung gerade in den Hotels, in denen die Reisenden untergebracht waren, mit den einheimischen Servicekräften möglicherweise gemeinsame Sache machten, wenn es um Ratschläge zur Höhe des Trinkgelds ging.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Jürgen Rothernach aus Neustadt in Schleswig-Holstein.
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