Exotische Knetkuren – ein Gesundheitsratgeber

Wellness – Abschalten, entspannen, sich wohlfühlen. Nachfolgend können Sie lesen, welche fernöstliche Massage-Technik zu Ihnen passt und finden Tipps für den maximalen Relax-Genuss.

Für Gestresste: Hot Stone
Im Büro jagt ein Meeting das nächste und Sie sehnen sich danach, einfach mal komplett abschalten zu können? Dann sollten Sie sich eine Hot-Stone-Behandlung gönnen. Durch das Auflegen von etwa 40 Grad heißen Lava- oder Basaltsteinen und das Massieren damit dringt entspannende Wärme bis in tiefste Muskelschichten. Zunächst werden die glatten Steine an markanten Stellen auf Kopf, Bauch, Armen, Beinen und Füßen verteilt, so dass die Wärme den ganzen Körper durchflutet. Anschließend beginnt der Therapeut vom Kopf aus mit der Ganzkörper-Stein-Massage. Man kann spüren, wie aller Druck von einem abfällt, auch Einschlafen ist dabei erlaubt. Das ist dann das beste Zeichen dafür, dass man stark aus dem Stress heraus- und in die Entspannung hineingleitet, so ein Arzt und Experte für Ayurveda aus Berlin. Nach der Behandlung sich nichts mehr vornehmen, sondern die innere Ruhe genießen und früh ins Bett gehen. Achtung: Bei Herz-Kreislauf-Problemen lieber auf die heißen Steine verzichten, da sie auch entlang der Wirbelsäule aufgelegt werden und von dort aus das vegetative Nervensystem belasten können.

Für Yoga-Fans: Ayurveda-Therapie
Sie suchen auch bei einer Wellness-Anwendung den ganzheitlichen Ansatz? Und lieben intensive Aromen wie YlangYlang und Jasmin? Dann ist diese traditionelle Behandlungsform aus Indien das optimale Relax-Erlebnis. Der Masseur erkundigt sich zunächst nach Ihrer Hautbeschaffenheit, wie gut Sie Wärme vertragen und Ihrem Befinden. Einen guten Ayurveda-Therapeuten erkennen Sie daran, dass er nicht einfach ein ,Das passt für jeden‘-Massageöl aus Sesam oder Mandel verwendet, sondern je nach Konstitutionstyp ein individuell abgestimmtes Spezialöl wählt. Etwa 15 duftende Öle stehen zur Auswahl, die mit verschiedenen Kräutern gemischt werden können.

Bei einer Ganzkörper-Massage mit ruhigen und kräftigen Griffen können sich Körper und Seele dann entspannen. Zum Abschluss der Knetkur wird geschwitzt: Die Schwitzbehandlung in einer Minisauna oder unter heißen Handtüchern steigert die Durchblutung und verbessert die Wirkung der Öle. Da die ayurvedischen Öle ziemlich intensiv riechen, sollte man Zeit für eine Haarwäsche und eine ausführliche Dusche einplanen.

Tipp: Nicht mit vollem Magen zur Massage gehen. Vorher nur etwas Leichtes, aber Kohlenhydrathaltiges essen.

Für Verträumte: Lomi Lomi
Das kalte Wintergrau trübt Ihre Stimmung? Fernweh plagt Sie? Sie sehnen sich nach Sonne und Sommer? Eine traditionelle Tempel-Massage aus Hawaii entführt Sie zumindest für 60 Minuten an einen Südseestrand. „Lomi“ bedeutet auf Hawaiianisch „kneten, reiben, drücken“. Die Hände, Unterarme und Ellenbogen des Therapeuten gleiten dabei mit fließenden Streichbewegungen sowie duftendem Kokos- und Macadamia-Öl über Ihren Körper, melodische Ukulele-Klänge können die Behandlung begleiten. Bereits nach wenigen Minuten sinken Sie in einen Zustand von Schwerelosigkeit: Durch Massagen wird der Parasympathikus positiv beeinflusst. Dadurch kommt es zu einer Blutdruck- und Pulsfrequenzsenkung sowie einer Tonusverminderung der Muskulatur. Um den Relax-Moment auch zu Hause genießen zu können, haben die Apotheker einen Verwöhn tipp: Ein paar Tropfen des Aroma-Öls in die Bodylotion mischen. Oder sich in der Apotheke eine individuelle Öl-Komposition herstellen lassen. So duftet man den ganzen Tag nach seinem Lieblings-Entspannungsaroma.

Für Verspannte: Thai-Massage
Schmerzen in Schultern und Nacken? Dann ab zur Thai-Massage! Nach einem duftenden Fußbad werden Sie auf einer Matte auf dem Boden mit Füßen, Händen und Ellenbogen durchgewalkt, Blockaden werden gelöst. Es darf dabei ruhig etwas derber zugehen, denn hartnäckige Verspannungen oder Verklebungen erfordern ein tieferes Hineingehen in die Strukturen. Das kann auch mal unangenehm sein, ist aber völlig in Ordnung. Am Ende dehnt der Masseur Sie sanft in passive Yogahaltungen hinein, das mobilisiert alle Gelenke. Bei einer aktivierenden, Stoffwechsel intensiven Massageform ist das fast so, als hätten Sie Sport getrieben, nur dass Sie passiv bewegt wurden. Es kann schon mal sein, dass danach Muskelkater auftritt.

Tipp: Zeit einplanen – 60 bis 90 Minuten dauert eine Massage. Sich danach nichts vornehmen.

Für Duftliebhaber: Aromaöll-Massage
In Ihrem Wohnzimmer brennt das Duftlämpchen pausenlos? Bei einer Aromaöl-Behandlung können Sie die Magie der Düfte mit allen Sinnen genießen. Dabei werden einem fettreichen Öl (etwa Jojobaöl) reine ätherische Öle aus Blüten, Früchten, Blättern oder Wurzeln beigemischt. Eine Massage mit dieser Mixtur soll die Blut- und Lymphzirkulation stimulieren und sich positiv auf das Immunsystem auswirken.

Den Duft wählen Sie passend zu Ihrer Stimmung: Zitrus-, Rosen- oder Rosmarinaromen beleben, während zum Beispiel Lavendel eher beruhigt. Waschen Sie das Öl danach nicht ab. Grundlagen wie Jojoba- oder Mandelöl machen Ihre Haut samtweich. Bei sensibler Haut rät der Apotheker zu einem Aromaöl-Test in der Ellenbeuge: Dort auftragen und eine Stunde abwarten, ob eine Rötung auftritt. Falls nicht, weitere Aromen zugeben. Aber Vorsicht vor synthetischen Mischungen, die als „Duftöle“ angeboten werden. Diese stehen im Verdacht, Allergien auszulösen.

Tipp: Bei leicht geröteter Haut nach einer Massage hilft Thermalwasserspray. Es kühlt und enthaltene Mineralien beruhigen.

Für Energielose: Shiatsu
Sie fühlen sich irgendwie müde und kraftlos, wissen aber nicht so recht, warum? Begeben Sie sich in die Hände eines erfahrenen Shiatsu-Therapeuten. Er erkennt meist schnell, wie es um Ihr Energiekonto steht und wo Blockaden zu lösen sind.

Nach einem kurzen Gespräch beginnt die traditionelle japanische Behandlung, bei der Sie in bequemer Jogging-Kleidung auf einer Matte am Boden liegen. Mit leichten Berührungen an Bauch oder Rücken ertastet der Masseur angeblich die Energiebahnen Ihres Körpers und macht sich ein Bild von Ihrem momentanen Befinden. Eine sanfte Akupressur mit Handflächen, Ellenbogen und Daumen entlang der Meridiane soll Blockaden lösen und den körpereigenen Selbstheilungsprozess in Gang setzen. Das lässt sich vielleicht sogar spüren. Es kann immer sein, dass Sie sich nach der Massage erschöpft fühlen oder leichte Kopfschmerzen haben. Das geht aber in der Regel schnell vorbei.

Gut zu wissen: Shiatsu kommt ohne Öl aus, die Massageform ist eine gute Alternative für alle, die auf ätherische Öle mit Rötungen oder sogar Juckreiz reagieren.

Tipp: Bleiben Sie nach jeder Knetkur noch etwa 15 Minuten liegen und genießen Sie diesen Moment ganz bewusst.

Tipp: Vor und nach jeder Massage ausreichend zimmerwarmes Wasser oder Kräutertee trinken. Das unterstützt den Lymphfluss und verstärkt den Erholungseffekt.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Corinna Muschel aus Teublitz in Bayern.
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