Bachelor + Master: Vor- + Nachteile abwägen – ein Studien-Ratgeber

In gerade einmal drei Jahren zu einem Hochschulabschluss: Das macht ein Bachelor-Studium möglich. Wer sich danach noch weiter qualifizieren will, schließt ein Master-Studium an. Was heute selbstverständlich ist, nahm seine Anfänge im Juni 1999. Damals haben 30 europäische Staaten im italienischen Bologna die „Bologna-Erklärung“ unterzeichnet und damit den Grundstein für einen europäischen Hochschulraum gelegt. Dieser umfasst mittlerweile 47 Mitgliedstaaten von Island bis Kasachstan und führte dazu, dass die nationalen Hochschulsysteme im Laufe der Jahre einen großen Veränderungsprozess mitmachten. Wer früher noch einen Diplom- oder einen Magister-Abschluss anstrebte, nimmt heute ein Bachelor-Studium auf.

Pro und Contra
Welche Vor- und Nachteile aber birgt diese Art des Studierens? Der Stundenplan ist straff und macht den Einstieg leicht, ein Start ins Berufsleben ist früher möglich. Bereits im Bachelor-Studium kann man sich stark spezialisieren – das kann sowohl Vor- als auch Nachteil sein. Die starke Verschulung des Studiums sorgt bei vielen Student/innen indes nicht nur für eine gute Orientierung, sondern auch für einen deutlich gestiegenen Leistungsdruck. Zudem lassen sich Nebenjobs und Auslandsaufenthalte abseits der Studieninhalte nur schwerlich mit einem Bachelor-Studium vereinbaren. Gut indes: Der Bachelor-Abschluss ist, international anerkannt. Wer im Ausland Leistungen erwirbt, kann sich diese in der Regel auch auf sein Studium anrechnen lassen.

Seinen Bachelor kann man auf vielfältige Weise erlangen: Als Vollzeitstudium, als duales Studium in Verbindung mit einer Berufsausbildung und einer Anstellung in einem Unternehmen oder aber berufsbegleitend. Wer sich ganz dem Studium widmen will, findet an den Hochschulen eine breite Auswahl an Studienmöglichkeiten.

Die sind häufig auch international geprägt. Das heißt: Ein Auslandsaufenthalt ist in viele Studiengänge direkt integriert. Wer das Studium abschließt, erlangt – je nach Studiengang – den Bachelor of Arts (B.A.), den Bachelor of Science (B.Sc.) oder aber den Bachelor of Laws (LL.B.) in den Rechtswissenschaften. Bachelorstudierende an Fachhochschulen bewerten einer Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) zufolge ihre Studiengänge zumeist besser als ihre Kommilitonen an den Universitäten. Beim Praxisbezug der Lehre sind die Unterschiede am auffälligsten: Diesen Aspekt beurteilen die Studenten/innen an Fachhochschulen sehr viel positiver als ihre Kollegen/innen an den Universitäten. Auch wer bereits im Berufsleben steht und in seiner Freizeit an einer privaten Hochschule studieren möchte, hat dazu alle Möglichkeiten. Ob als reines Fernstudium, bei dem man in Studienzentren seine Klausuren schreibt oder bei Präsenzveranstaltungen am Abend und am Wochenende gemeinsam mit anderen Lernwilligen paukt – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Einen Master machen
Alle Hochschulen bieten zudem eine Vielzahl von Master-Studiengängen an, die in der Regel vier weitere Semester umfassen. Die Frage, ob man auf seinen Bachelor- noch einen Masterabschluss draufsattelt, stellt sich daher vielen Studenten/innen. Laut der Befragung des HIS begründen zwei von drei Studenten die Aufnahme eines Masterstudiums damit, dass sie sich damit bessere Berufschancen ausrechnen. Ein Master ist aber nicht für jeden Job notwendig, hat eine Studie des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des Hochschul-Informations-Systems und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln beschrieben.

Außer Studenten/innen wurden dafür auch Vertreter von 1.500 Unternehmen befragt. Für letztere zählten neben den formalen Abschlüssen viel mehr die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Bewerber. Auch diejenigen, die eine Führungsposition erreichen wollen, brauchen dafür laut Befragung nicht unbedingt einen Master. Und: Rund zwei Drittel der Arbeitgeber zahlen Bachelor-Absolventen das gleiche Gehalt wie Mitarbeiter/innen, die ein Diplom in der Tasche haben. Die allgemeinen Berufsaussichten mit dem Bachelorabschluss wurden von mehr als der Hälfte der befragten Bachelorstudierenden in der HIS-Studie gut beurteilt. Interessant. 40 Prozent aller Bachelorstudierenden, die ein Masterstudium aufnehmen möchten, wollen an ihrer jetzigen Hochschule bleiben. Gut ein Viertel hingegen zeigt sich mobil und möchte das Masterstudium an einer anderen Hochschule beginnen. Der Anteil mobiler Studierender ist dabei an den Fachhochschulen und unter den Frauen deutlich höher.

Dennoch gibt es Berufe, in denen der Master eine Voraussetzung für den Berufseinstieg ist. Dies gilt laut HIS vor allem für die Naturwissenschaften, in denen oft eine Promotion verlangt wird – und eine Doktorarbeit kann man nicht schreiben, ohne einen Master in der Tasche zu haben. Auch wer Lehrer/in werden oder im höheren öffentlichen Dienst arbeiten will, kommt ohne einen Master-Abschluss nicht aus.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Nils Bender aus Metelen in Nordrhein-Westfalen.
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