10 Tipps zur Körpersprache – ein Berufsratgeber

Ebenso wichtig wie das eigentliche Gespräch zwischen Bewerber und Personaler ist der Austausch nonverbaler Signale, die zu einem erheblichen Teil in die Beurteilung des Aspiranten eingehen. Ein großer Teil dieser nonverbalen Signale, die maßgeblich über Sympathie oder Antipathie entscheiden, werden unbewusst ausgesendet – gerade deshalb haben sie so große Aussagekraft.

»Den Kopf hängen lassen«, »mit beiden Beinen im Leben stehen«, »Rückgrat zeigen« oder »einen (dicken) Hals bekommen« – diese Redewendungen verdeutlichen, welchen Stellenwert wir den nonverbalen Körpersignalen beimessen. Ein Großteil der zwischenmenschlichen Kommunikation spielt sich auf diesem Gebiet ab – um das festzustellen, muss man noch nicht einmal zum Fußball gehen, der normale Straßenverkehr reicht dazu schon aus. Die folgenden Tipps zeigen, worauf man während des Vorstellungsgesprächs besonders achten sollte.

1. Auf Authentizität achten
Ein Vorstellungsgespräch hat sicherlich einiges mit Schauspielerei zu tun, aber man sollte es nicht übertreiben. Bei eher zurückhaltenden Menschen ist wildes Herumgefuchtel wenig überzeugend, Extrovertierte sollten sich nicht künstlich zurückhalten. Beides lässt einen Bewerber nicht authentisch erscheinen.

2. Gerade, aber entspannte Körperhaltung einnehmen
Besonders wichtig zu Beginn des Gesprächs bei der gegenseitigen Vorstellung. Die ersten Sekunden zählen! Hier gilt die alte militärische Formel »Kopf hoch, Bauch rein, Brust raus«. Auch das darf alle.

3. Entspannt sitzen
Nicht auf der Vorderkante des Stuhls hocken, das wirkt unsicher. Besser die gesamte Sitzfläche einnehmen, aber nicht in den Stuhl hineinfläzen. Der Oberkörper sollte nicht zu sehr eingeknickt werden, das wirkt sich negativ auf den Resonanzraum der Stimme aus. Nicht breitbeinig dahocken.

4. Beweglich bleiben – auch im Sitzen
Stress führt häufig zu einer sichtbaren Körperanspannung, die sich später z.B. in einem steifen Nacken äußern kann. Man sollte daher seine Sitzposition von Zeit zu Zeit ändern und sich stets dem jeweiligen Gesprächspartner zuwenden.

5. Mit Gesten sparsam sein
Der Einsatz der Hände zur buchstäblichen Unterstreichung des Gesagten kann einen positiven Effekt erzeugen, besonders wenn die Gestik rhythmisierend wirkt. Wildes Herumfuchteln oder gar Drohgebärden jedoch unbedingt vermeiden.

6. Unsicherheitsgesten vermeiden
Dazu gehören das Kratzen am Hinterkopf oder an der Nase, aber auch das Verschränken der Arme, das Abwehr signalisiert.

7. Mimik gezielt einsetzen
Nichts ist unangenehmer als ein Mensch, der das, was er sagt, ohne jede fühlbare Regung verlauten lässt – es sei denn, er ist Nachrichtensprecher. Das Gesagte, und sei es noch so interessant, wirkt dadurch wie auswendig gelernt. Der Effekt: der Sprecher wirkt unauthentisch. Deshalb lieber kein Pokerface aufsetzen, auch wenn das in manch kritischer Situation hilfreich sein mag. Mimische Signale sind übrigens nicht nur wichtig beim Sprechen, sondern auch beim Zuhören: Sie signalisieren das Interesse, das der Sprecher erwartet. Gerade wenn es sich um einen Personaler handelt, sollte man diese Erwartung nicht enttäuschen.

8. Freundlich lächeln
Damit ist kein krampfhaftes Dauergrinsen gemeint, sondern ein allgemein freundlicher Gesichtsausdruck. Nebeneffekt: Die dadurch hervorgerufene Mundstellung gibt allem, was man sagt, eine warme Note. Probiert es mal aus!

9. Blickkontakt halten
Blickkontakt signalisiert Interesse und Offenheit, Abschweifen des Blicks dagegen Unsicherheit, Desinteresse oder Unaufmerksamkeit. Das heißt jedoch nicht, dass man sein Gegenüber ständig anstarren soll – das könnte als Aggression gewertet werden.

10. Ruhig sprechen
Eine klare, deutliche Aussprache mit gezielt gesetzten Pausen kommt am Besten an. Wer zum Nuscheln neigt, sollte vorher lieber ausgiebig trainieren.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Viola Schürmer aus Sulingen in Niedersachsen.
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