Was bedeutet Siebenschläfertag? – Die Frage des Tages

Der Siebenschläfer, ein kleines Nagetier, das von seiner Gestalt an ein Eichhörnchen erinnert, verdankt seinen Namen dem ungewöhnlich langen Winterschlaf. Er kann länger als sieben Monate dauern und endet oft erst Anfang Mai. Mit dem Siebenschläfer hat der Siebenschläfertag allerdings nichts zu tun. Aber womit dann? Warum wird der 27. Juni Siebenschläfertag genannt?

Antwort: Die Bezeichnung Siebenschläfer erinnert an eine alte Legende. Danach hatten sich im Römischen Reich der Antike sieben wegen ihres Glaubens verfolgte christliche Brüder in eine Hohle geflüchtet und waren dort eingemauert worden. Sie starben jedoch nicht, sondern schliefen fast zwei Jahrhunderte lang. Nachdem sie aufgewacht waren, bezeugten sie der Legende zufolge ihren Glauben. Beim Siebenschläfertag denken viele heute allerdings nicht an diese Legende, sondern an das Wetter. Aus Sicht von Meteorologen gehört der Siebenschläfertag zu den sogenannten „Lostagen“. Wie der Deutsche Wetterdienst erklärt, werden mit diesem Begriff bestimmte Tage bezeichnet, die nach traditioneller Auffassung einen Hinweis auf die Wetterentwicklung der nächsten Wochen oder gar Monate liefern. Nach der Siebenschläferregel entscheidet sich in dieser Zeit, ob die nächsten Wochen eher kalt und feucht oder eher warm und trocken sein werden. Den meteorologischen Hintergrund bildet nach Darstellung des Deutschen Wetterdienstes der sogenannte Jetstream, ein bandartiges Starkwindfeld in höheren Bereichen der Troposphäre, der untersten Schicht der Erdatmosphäre, dessen Verlauf sich verändern kann. Die Troposphäre reicht in den Polargebieten bis in acht, am Äquator bis in ungefähr 17 Kilometer Höhe. Der Verlauf des Jetstreams habe einen Einfluss auf die Luftdruckverhältnisse und damit auf die Wetterentwicklung in Europa, so die Experten. Verlaufe die Strömung weiter südlich, sei mit der Zufuhr feuchter Luftmassen vom Atlantik nach Mitteleuropa zu rechnen. Befinde sich der Jetstream hingegen vergleichsweise weit im Norden, steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Keil des Azorenhochs nach Mitteleuropa ausdehne. Dies sei im Sommer meist gleichbedeutend mit einem, warmen Witterungsabschnitt. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass feuchtes Wetter am Siebenschläfertag auch feuchtes Wetter in den folgenden Wochen bedeutet, beziffert der Deutsche Wetterdienst auf 62 bis 70 Prozent. Bei der anderen Variante, das heißt der Aussicht auf trockenes Wetter, liege sie zwischen 55 und 60 Prozent.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Simon Dunzel aus Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen.
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