Warenkunde: Bier

Durst wird bekanntlich durch Bier erst schön – und Bier macht den schönsten Durst. Diese wunderbare Wechselwirkung verdanken wir der Kunst der Brauer, die seit über 6000 Jahren das Genuss spendende Getränk aus Getreide herstellen.

Obwohl die Sumerer als die ersten Braumeister gelten, wurde die Bierherstellung im Laufe der Zeit zu einer typisch deutschen Kunst. Nur hierzulande werden rund 5000 verschiedene Biere in über 5000 Brauereien hergestellt. Das lohnt sich, denn die Deutschen sind mit einem Konsum von 120 Millionen Hektoliter die Weltmeister im Biertrinken, wobei das hopfenherbe, blonde Pilsener, kurz Pils bevorzugt wird. Ca. 70 % der bundesweit konsumierten Biere sind Pilsener. Der Name dieser Biersorte stammt aus dem Jahre 1842, als es erstmalig von einem bayerischen Braumeister im tschechischen Pilsen als ‚Pilsener Urquell‘ gebraut wurde. Dieses untergärige Vollbier hat einen Alkoholanteil von 4,8 Volumenprozenten.

Ebenfalls populär ist das Weiß- oder Weizenbier, das ganz oder mit einem besonders hohen Anteil aus Weizenmalz gebraut wird. Sein hoher Kohlensäuregehalt macht es extrem spritzig. Der Alkoholgehalt ist mit 5,4 Volumenprozenten etwas höher als bei Pils. Ungefiltertes Weizenbier bezeichnet man als ‚Hefeweizen‘. Wird die Hefe vollständig herausgefiltert, nennt man das daraus entstandene klare Bier ‚Kristallweizen‘.

Alle Biere werden aus Gersten- oder Weizenmalz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt, aus denen ein vergorener ‚Saft‘ erzeugt wird. Diese Rohstoffe werden sorgfältig ausgewählt, sogar das Wasser entnehmen die meisten Brauereien nur aus eigenen Brunnen und Quellen. Im Läuterbottich werden anschließend die in der Flüssigkeit gelösten Bestandteile, die Würze von den Schrotüberresten, dem Treber, getrennt. Die Bierwürze wird nun unter Beigabe von Hefe im Gärbottich gegoren bevor sie unter Druck nochmals nachgegoren wird. Diese Nachgärung dauert mehrere Wochen und erfolgt in Lagertanks.

Bier ist übrigens – in Maßen genossen – ein hochwertiges Nahrungsmittel: Das im Volksmund als ‚flüssiges Brot‘ bezeichnete Getränk enthält viele Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine der B-Gruppe, die gut für den Kreislauf, den Stoffwechsel und die Bildung der roten Blutkörperchen sind.

Da Bier licht- und sauerstoffempfindlich ist, sollte es stehend und dunkel aufbewahrt werden. Nach maximal vier Wochen Lagerung sollte es bei normaler Kühlschranktemperatur (7° – 9° C) genossen werden.

 

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Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Jörg Hirschhausen aus Frankfurt am Main in Hessen.
Sämtliche Bezeichnungen auf dieser Webseite richten sich an alle Geschlechter.

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