Samsung Evolution Kit SEK-1000: Zurück in die Zukunft

Im Jahr 2012 verkaufte Samsung-Fernseher der Modell­reihen ES7090/8090/9090 (LED) und E8000 (Plasma) mutieren mithilfe des Evolution Kit zum 2013er Modell. Samsung verspricht mehr Unterhaltungs­wert, aber auch eine neue Sprach­steuerung und Gesichts­erkennung. Mit dabei: eine zusätzliche Touch-Fernbedienung – wischen statt Tasten drücken. Lesen Sie, ob das 299 Euro teure Technikpaket mehr bietet als ein kostenloses Firmwareupdate.

Internet­zugang erforderlich

Die Tester installierten das Evolution Kit SEK-1000 in einem Samsung UE46ES7090.

Erste Erfahrung: Ohne Internet läuft gar nichts, denn vorab ist ein Firmware-Upgrade für den Fernseher erforderlich. Die neue Betriebs­software stellt Samsung im Internet bereit. Sie wird einge­spielt, dann geht es an den Einbau.

Die Schritte: Fernseher ausschalten, Stecker ziehen, Kit auf der Rück­seite einklinken, Netz­werk­kabel anste­cken und Fernseher anschalten. Das schafft jeder Laie. Die Installations­routine startet sofort nach dem Einschalten des Fernsehers. Alternativ findet das SEK-1000 auch via Wlan Verbindung mit dem Internet.

Alles auf Null

Die Installations­routine gleicht aufs Haar der von Samsungs 2013er Modellen. Sie beschert eine weitere Erfahrung: Sämtliche Einstel­lungen gehen verloren. Sendersuch­lauf, Bild und Ton individuell einstellen – diese Schritte durften die Tester erneut absol­vieren. Anschließend der Blick auf die Stopp­uhr: Rund zehn Minuten vergehen. Dabei sind aber die Sender noch nicht sortiert. Wichtig: Der Internet­zugang läuft von nun ab nur noch über das Evolution Kit.

Mehr Funk­tionen, Tempo, Unterhaltung

Das SEK-1000 bringt das aktuelle Bild­schirmmenü auf alte Fernseher, beispiels­weise für soziale Netz­werke, Musik- und Video­angebote. Neue Apps werden auch per kostenloser Firmware verteilt, doch der „Smart Hub“ (Samsungs Zugang zu Unterhaltungs- und Informations­diensten) nebst total reno­viertem Bild­schirmmenü lässt sich so einfach nicht austauschen. Das macht das Kit. Ein weiterer Vorteil der neuen Hard­ware: Kleine Denk­pausen, die sich die alte ES-Serie zuweilen gönnte, treten nun nicht mehr auf. Bild­schirmmenüs reagieren flüssiger, Anwendungen starten schneller als zuvor. Aktualisiert wird auch die Sprach­steuerung. Sie versteht nun Befehle wie „ZDF“, statt stur Programme hoch- oder runter­zuzappen. Mit Gestensteuerung und zweihändiger Bewegungs­steuerung hebt das SEK-1000 Vorjahres­modelle in einem weiteren Punkt auf das Niveau der 2013er Fernseher.

Kraft der vier Herzen

Die im Kit einge­baute Technik reagiert spontan auf Benutzer­eingaben und ermöglicht eine bessere Sprach­erkennung. Hier spielt der Quadcore-Prozessor des SEK-1000 mit den Muskeln. Seine vier Rechenkerne beschleunigen alle Bedien­schritte. Die ES-Serie von 2012 hat nur einen Dualcore. Die Kehr­seite ist ein erhöhter Strom­verbrauch. Das Kit zieht rund 6 Watt. Das ist erträglich, aber spür­bar. Die Fernseher der ES7090-Serie benötigen 80 bis 87 Watt bei 102 bis 138 Zenti­meter Bild­diagonale. Die 6 Watt des Kits kommen noch dazu.

Tiefe Einblicke

Angesichts der Daten­schutz­skandale könnte die Gesichts­erkennung Unbe­hagen auslösen. Samsung weist selbst darauf hin: Mit dem Evolution-Kit wird der Samsung-Fernseher zum Chro­nisten. Im Speicher legt er die zum jeweiligen Gesicht erfassten Vorlieben und Sehgewohn­heiten ab. Auf dieser Grund­lage empfiehlt der Fernseher nach dem Einschalten TV-Programme. Er weiß ja, wer vor der Matt­scheibe sitzt. Auch damit schließt der aufgemotzte Fernseher zum Funk­tions­umfang der aktuellen Modelle des Baujahres 2013 auf. Samsung sieht hier kein Daten­schutz­risiko – alles bleibt anonym. Es geht, so der Hersteller, nur um mehr Bedien­komfort. Bei Geräten dieses Herstel­lers fallen häufige Updates auf. Samsung entfernt schnell mal ausgediente Apps und fügt neue hinzu. Allerdings haben die Tester keinen Hinweis darauf, dass biome­trische Daten gesendet werden.

Neue Fernbedienung

Das Evolution Kit bringt Fernseher des Modell­jahres 2012 auf den aktuellen Stand. Beim Funk­tions­umfang fällt dieser Schritt nicht besonders ins Gewicht. Die zum Evolution Kit gehörende Fernbedienung mit der Modell­nummer TM1360 ist aber schon heute ein Gewinn. Sie bietet ein angenehm abge­specktes Tasten­feld und reagiert auf Tippen und Wischen. Die Taste „more“ ruft ein Bild­schirmmenü mit den wichtigsten Funk­tionen auf. Sie werden über das Touch­pad bedient, dieses ist berührungs­empfindlich wie der Maus­ersatz eines Notebooks. Das passt zu den inter­aktiven Funk­tionen des Fernsehers.

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Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Lars Kaufsch aus Heilbronn-Kirchhausen in Baden-Württemberg.
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