Asterix – Der PAPYRUS des Cäsar – Band 36 (DE)

Originaltitel: Le PAPYRUS de César

Handlung:
Titelgebend für den Band ist das reale Werk De bello Gallico, eine lange Papyrusrolle, in dem Cäsar seine erfolgreichen Feldzüge gegen die Gallier beschreibt. Im Comic enthält es jedoch das fiktive Kapitel „Rückschläge im Kampf gegen die unbeugsamen Gallier in Aremorica“, womit die gallische Sippe der beiden Helden der Comicreihe, Asterix und Obelix, gemeint ist. In Einverständnis mit Cäsar lässt ein römischer Zensor namens Syndicus diese Passage zunächst entfernen. Der numidische Schreiber Bigdatha gibt eine Abschrift der unzensierten Version an den gallischen Kolporteure Polemix weiter, der die Schriftrolle in das Dorf von Asterix und Obelix trägt. Häuptling Majestix ist die Lüge, dass „ganz Gallien“ unter römischer Herrschaft stünde, zunächst egal, bis ihn seine Ehefrau Gutemine anbrüllt, diese Unwahrheit zu bekämpfen. Asterix, Obelix und der Druide Miraculix gehen in den Karnutenwald und geben die Papyrusrolle mit der unzensierten Version von De bello Gallico weiter an Archaeopterix, den Hüter des gallischen Wissens. Syndicus versucht mittlerweile, dieses Leck durch Propaganda und Spionage zu vertuschen, und verwickelt sich gegenüber Cäsar immer weiter in ein Lügengebäude. Als seine Römer und er Polemix gefangen nehmen, drohen sie dem gallischen Dorf an, ihn umzubringen, wenn sie nicht ihre Papyrusrolle aufgeben. Die Gallier scheinen verloren, da Asterix, Obelix und Miraculix abwesend sind, sie werden aber rechtzeitig durch das gallische Nachrichten-Netzwerk alarmiert, das u.a. von dem Röhrophon des Barden Troubadix ausgelöst, auf fleißiger Mund-zu-Mund-Propaganda und auf fiependen Eichhörnchen basiert. Asterix, Obelix und Miraculix eilen, durch einen besonderen Zaubertrank gestärkt, zurück ins Dorf. Es kommt zu einem großen Kampf der Römer gegen die Gallier, in dem sich u.a. Syndicus und Polemix um die unzensierte Papyrusrolle prügeln. Plötzlich erscheint Cäsar, der Syndicus des Amtes enthebt, da er ihn mit seiner Schlamperei beinahe vor dem römischen Senat blamiert hat. Im Austausch für Polemix und dem Versprechen, dass Kolporteure nicht mehr verfolgt werden, übergibt Häuptling Majestix die unzensierte Papyrusrolle an Cäsar. Die Geschichte endet mit dem traditionellen Festbankett der Gallier. Das Nachwort weist darauf hin, dass zunächst nur die zensierte Version von De bello Gallico in die Geschichte einging, aber die Pointe des Albums ist, dass die unzensierte Variante durch Überlieferung von gallischen Druiden bis ins 20. Jahrhundert überlebte. Sie wurde von „zwei talentierten Autoren in Paris namens René und Albert“ zum Comic Asterix der Gallier und vielen Nachfolgebänden verwertet.

In einer Nebenhandlung werden die Auswirkungen der Horoskope beschrieben, nach denen sich die abergläubischen Gallier richten. Obelix scheut sich danach, Römer zu verprügeln und Wildschweine zu essen, während Methusalix – zum Unwillen seiner Frau – ungewohnt draufgängerisch und abenteuerlustig agiert. Asterix versucht, Obelix‘ Verdruss über die erhebliche Einschränkung seiner Handlungsmöglichkeiten durch eine schelmische Interpretation des Horoskops hinwegzuhelfen. Aber erst nachdem Methusalix und Obelix bemerkt haben, dass ihre Horoskope beim Vorlesen vertauscht worden waren, vermag Obelix wieder wie früher zu kämpfen und zu schmausen, und der reumütige Methusalix nimmt sich nunmehr vor, eine Diät zu beginnen. In einem weiteren Nebenhandlungsstrang wird die ehrliche, aber aufdringlich-neugierige Art des Kolporteurs Polemix beschrieben.

Information:
Der Papyrus des Cäsar enthält viele Anspielungen auf das moderne Internet, die fortschreitende Digitalisierung, die Veröffentlichungen von WikiLeaks sowie Whistleblower. In diesem Album verfügen die Römer zur Kommunikation über ein komplexes Netz aus Brieftauben, die von zentralen Servern in die ganze Welt geschickt werden: Dies ist eine Pastiche auf das Internet sowie den Mikroblogging-Dienst Twitter. In einem Panel ruft ein Römer aus, dass eine Taube ihren Anhang vergessen habe, was auf den Dateianhang einer E-Mail anspielt. Der Erfolg von De bello Gallico wird an der hohen Zahl positiver Rezensionen (wie bei einschlägigen Internet-Portalen) gemessen. Der hierbei im Zentrum stehende Römer Syndicus ist eine Parodie auf den französischen ’spin doctor‘ Jacques Séguéla, der für seine engen Beziehungen zum französischen Präsidenten Francois Mitterand bekannt ist, und Polemix ist eine Pastiche des australischen Whistleblowers Julian Assange, dessen ‚Leaken‘ geheimgehaltener Dokumente auf WikiLeaks anspielt. Der Name seines Helfers Bigdatha verweist auf den einschlägigen Computerbegriff ‚Big Data‘, und als lautmalerisches Wort wird anstelle von ‚Peng‘ oder ‚Bumm‘ u. a. der aus der drahtlosen Kommunikation bekannte Begriff ‚Wlan‘ verwendet. Polemix und Bigdatha überlisten u. a. zwei römische Wachmänner mit den sprechenden Namen ‚Datenflus‘ und ‚Antivirus‘. Der Name des Oberdruiden Archaeopterix verweist auf das Urtier Archaeopteryx, das als Bindeglied zwischen Reptilien und Vögeln angesehen wird. Die in jedem Band auftauchenden Piraten dienen für Kommentare bzgl. Internet-Piraterie, verbunden mit der Beobachtung, dass hierbei kleine Delikte drakonisch bestraft, aber die mächtigen Hintermänner meist nicht belangt werden. Bei den beiden ‚talentierten Autoren‘ schließlich, die den Stoff von Archaeopterix als Comic veröffentlichen, handelt es sich natürlich um die beiden Erfinder von Asterix und Obelix, nämlich René Goscinny und Albert Uderzo.

Das fiktive De bello Gallico-Kapitel ‚Rückschläge im Kampf gegen die unbeugsamen Gallier in Aremorica‘ enthält Unterkapitel mit den selbstreferenziellen Namen ‚Tour durch Gallien‘ (spielt auf den Inhalt von Asterix-Band 6 an), ‚Der Arvernerschild‘ (11), ‚Die spanische Geisel‘ (14), ‚Der Arvernerschild‘ (11), ‚Die spanische Geisel‘ (14), ‚Agent Destructivus‘ (15), ‚Die Trabantenstadt‘ (17) sowie ‚Korsika‘ (18).

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Suchwörter: Asterix, Obelix, Gallien, gallisches Dorf, EGMONT Verlag, ehapa Verlag, A. Uderzo, Didier Conrad, Jean-Yves Ferri, R. Goscinny, Comic

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Sascha Follmer aus Papenburg in Niedersachsen.
Ende des Beitrags 1-2015-296-1208-11
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