7 Fakten über … Pommes frites – ein Lebensmittel-Ratgeber

„Pommes frites“ hat seinen Ursprung im Französischen. Richtig müsste es eigentlich genau „pommes de terre frites“ heißen. Wörtlich übersetzt sind „Pommes de terre“ „Erdäpfel“, also Kartoffeln. „Frites“ heißt „gebacken“. Und genau so werden sie auch hergestellt. Kartoffeln werden in Stäbchen geschnitten und dann zweimal in heißem Fett frittiert. Zweimaliges Frittieren mit zwischenzeitlichem Abkühlen der Pommes frites ist ganz besonders wichtig. Nur so werden sie innen gar und außen kross, aber nicht zu dunkel.

Pommes frites kommen ursprünglich aus Belgien. Unter anderem stammt ein Hinweis darauf von Joseph Gérard. er der der ständige Sekretär der österreichischen Kaiserin Maria-Theresia. Im Jahre 1781 berichtete er davon, dass die Einwohner verschiedener Städte am Fluss Maas ihre gefangenen Fische frittierten. War der Fluss im Winter zugefroren, konnten sie keinen Fisch fangen. So frittierten sie stattdessen in Fischform geschnittene Kartoffeln.

Heute sind Pommes frites auf der ganzen Welt verbreitet und beliebt und nicht mehr aus dem täglichen Speisenangebot wegzudenken. Außerhalb von Belgien, Frankreich und den Niederlanden gelten sie jedoch eher als einfache Beilage zu gegrilltem Fleisch, Fisch, Bratwurst und ähnlichem. Meist werden sie mit Ketchup, Mayonnaise, Senf oder Remoulade serviert.

In der letzten Zeit sind Pommes frites in Verruf geraten, da beim Frittieren bei hohen Temperaturen Acrylamid entstehen kann. Dieses steht im Verdacht krebserregend zu sein. Daher wird empfohlen Pommes bei niedrigeren Temperaturen zu frittieren.

Im Alltagsgebrauch heißen bei uns die Pommes frites meist nur Pommes, manchmal auch Fritten. In den USA kennt man sie übrigens erst seit dem Ersten Weltkrieg. US-Soldaten brachten das Rezept aus Europa mit. In den USA werden sie aber irrtümlicherweise „French fries“ genannt, also französisch Gebackene. In England heißen sie Chips.

Pommes regional:
Im Ruhrgebiet heißen sie meist „Fritten“ und mit Ketchup und Mayonnaise „Pommes Schranke“, als Anspielung auf das Farbmuster von Bahnschranken, und Pommes mit Currywurst „Manta-Teller“.

Am Niederrhein und in den Niederlanden werden sie auch „Pommes spezial“ oder „Fritten spezial“ (flämisch: friet speciaal) genannt, das sind Pommes mit Ketchup und Mayonnaise und mit rohen Zwiebelstückchen garniert.

Die Niedersachsen ordern „Knüppel mit Gerümpel“, wenn sie Pommes mit Currywurst wollen.

  1. Fakt: Dauerbrenner Rund 300.000 Tonnen der krossen Stäbchen werden alljährlich aus den Tiefkühltruhen und -schränken deutscher Supermärkte verkauft. Damit gehören sie zu den wichtigsten Tiefkühlartikeln.
  2. Fakt: Streitobjekt Die Belgier reklamieren für sich, Erfinder der Fritten zu sein. Hier gab es sie zuerst in Imbissbuden, die sich ausschließlich auf die Herstellung von Pommes frites spezialisiert hatten. Aber auch in Frankreich haben sie eine lange Tradition. Wer nun als erstes seine Kartoffelstäbchen in heißem Fett garte, lässt sich heute nicht mehr feststellen.
  3. Fakt: Verkannt – Zu Unrecht stehen Pommes frites im Verdacht, Hüftringe zu verursachen. Wenn die Temperatur des Fetts beim klassischen Frittieren stimmt, bringen sie gerade einmal 15 Prozent Fett auf den Teller. Ist das Frittierfett allerdings zu kühl, kann es in die Kartoffel eindringen. Backofen-Fritten sind sogar noch »schlanker«: Sie kommen nur auf ungefähr acht Prozent Fett.
  4. Fakt: Doppelt gut – Für perfekte Pommes frites wird die geschälte Kartoffel in ungefähr acht Zentimeter lange Streifen geschnitten und zweimal frittiert: Das erste Mal bei ungefähr 150 Grad Celsius, das zweite Mal – kurz vor dem Servieren – bei etwa 190 Grad.
  5. Fakt: Festkochend – Nicht jede Kartoffel wird zu knusprigen, goldgelben Pommes frites. Als Rohstoff kommen ausschließlich festkochende Feldfrüchte der Sorten Ditta, Bintje, Granola oder Agria in Frage.
  6. Fakt: Voller Stärke – Die richtigen Sorten zeichnen sich unter anderem durch ihren hohen Stärkegehalt aus. Der erlaubt das problemlose Schälen mit Dampf und das Vorgaren durch Blanchieren.#
  7. Fakt: Rasant – Die industrielle Fertigung von Pommes frites ist nichts für Langweiler: Bis zu 25 Tonnen fertiger Ware rollen bei den großen Herstellern pro Stunde vom Band.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Ingrid Rodiner aus München in Bayern.
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